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Gedenktag der Verschleppung und Vertreibung der Ungarndeutschen in Bonnhard

Am 20. Januar 2025 versammelten sich zahlreiche Erinnernden aus der Region in Bonnhard, um gemeinsam der Verschleppung, Internierung und Vertreibung der Ungarndeutschen zu gedenken.

Die Veranstaltung, organisiert von der Deutschen Selbstverwaltung Bonnhard, dem Sándor Petőfi Evangelischen Gymnasium und dem Verband der Deutschen Nationalitäten-Selbstverwaltungen der Tolnau, unterstrich die Bedeutung des Erinnerns an dieses tragische Kapitel der Geschichte.
Am Vormittag haben die Gymnasiasten die Möglichkeit gehabt im Rahmen einer außerordentlichen Geschichtsstunde die Geschehnisse der 1940er kennenzulernen. Der Referent war Dr. Georg Ritter, Chefarchivar des Landesarchivs des Ungarischen Nationalarchivs, der die Schicksalsjahre der Ungarndeutschen mit einer interaktiven Beschäftigung vorgestellt hat.
Die Gedenkfeier begann um 14:45 Uhr mit einer Kranzniederlegung am Denkmal der Verschleppung und Vertreibung der Ungarndeutschen in der Rákóczi-Straße. Mit Kerzen in den Händen gedachten die Teilnehmer derer, die während und nach dem Zweiten Weltkrieg aus ihrer Heimat gerissen wurden. Die Veranstaltung wurde im Vorgarten des Gymnasiums fortgesetzt, Tamás Gűth, stellvertretender Direktor des Gymnasiums, richtete dabei bewegende Grußworte an die Anwesenden. Die Anwesenden legten als Zeichen der Erinnerung und der Versöhnung am Denkmal und an der Gedenktafel der Verschleppten vor dem Sándor Petőfi Evangelischen Gymnasium ihre Kränze nieder.
Anschließend kamen die Teilnehmer in der Bibliothek des Gymnasiums zusammen, wo die Schüler des Sándor Petőfi Evangelischen Gymnasiums sowie der Chor des Bonnharder Ungarndeutschen Kulturvereins eine eindrucksvolle Gedenkveranstaltung gestalteten. Im Mittelpunkt stand ein Vortrag von Dr. Georg Ritter mit dem Titel: „Die Erfahrungsgeschichte der Ungarndeutschen vom Zweiten Weltkrieg bis zur Kollektivierung“. Parallel dazu hatten die Besucher die Möglichkeit, die Ausstellung „Ungarndeutsche aus dem Talboden in Arbeitslagern des Donezbeckens“ zu besichtigen, die ein eindrückliches Bild über das Leben der Verschleppten in den Arbeitslagern vermittelt.

Der Gedenkfeier gingen zwei religiöse Veranstaltungen voraus: Am 18. Januar wurde in der Römisch-Katholischen Kirche eine Gedenkmesse gefeiert, während am 19. Januar in der Evangelischen Kirche ein zweisprachiger Gottesdienst stattfand.

(Die Fotos stammen von Réka Máté.)

Mehr Fotos: Médiatár

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